7. Frigghof
Der Name leitet sich von vrihof (Freihof) her. War dieser Hof eingezäunt, wurde er zum Vrithof (umfriedeter Hof), später Freithof genannt. Die Bezeichnung „Frigghof“ entstand erst in neuerer Zeit.
Als Frigghof wurde Mitte des 19. Jahrhunderts das auf der Karte markierte Gelände bezeichnet.
Der Frigghof ist der älteste Teil der Stadt. Er war vermutlich schon zur Zeit der Theutbirg (Ersterwähnung Haigers 778 n. Chr.) bebaut. Es wird angenommen, dass sich im Frigghof die Wirtschafts- und Gesindehäuser befanden, die zum karolingischen „Königshof“ auf dem Kirchberg gehörten. Die Überbleibsel einer karolingischen Befestigungsanlage wurden 1962 beim Bau des evangelischen Gemeindehauses gefunden. In der Frigghofgasse befand sich früher ein Graben („Floss“), der vermutlich nicht ganzjährig Wasser führte. Er wurde vom Mühlgraben mit Wasser versorgt und verlief vom Frigghof aus durch die ganze Stadt, die er beim Graben- und beim Untertor wieder verließ. Er diente der Speisung des Eisweihers, zur Löschwasserentnahme und zur Wiesenbewässerung.
Das Gesicht des Frigghofes hat sich in den letzten 50 Jahren stark verändert. Wo heute das große Gebäude des Ärztehauses steht, befanden sich bis Mitte der 1970er Jahre zwei Gebäudezeilen mit neun kleineren Wohnhäusern und Scheunen.
Ein Hinweisschild erinnert an die jüdische Familie Hirsch, die in einem dieser Häuser lebte.
Gehen Sie nun weiter bis zur Mühlenstraße. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite befindet sich das Gebäude der oberen Mühle (Mühlenstraße 13). Dort finden Sie das nächste Schild.
Abb. 1: Bis auf das grüne Haus im Vordergrund wurde die Häuserzeile abgerissen, um Platz fürs Ärztehaus zu schaffen.
Abb. 4: Hier sind im Hintergrund die drei Gebäude zu sehen, die abgerissen wurden.
Abb. 10: Mühlenstraße Blickrichtung Theise Berg
Abb. 1: Isaak Löwenstein
Abb. 2: Adele Hirsch
Abb. 3: Mirjam Hirsch
Abb. 4: Renate Hirsch
Abb. 5: Fritz Levi, Selma Levi mit Josef und Lotte
Abb. 6: Berta Rosenberg