16. Obergasse
Die meisten Häuser der oberen Hauptstraße wurden unmittelbar nach dem Totalbrand von 1723 auf den Grundmauern der zerstörten Gebäude wiederaufgebaut. Die drei Gebäude Hauptstraße 80 und 86 wurden nach Abbruch des nach 1723 errichteten Altbestandes in den 1880/90er Jahren erbaut. Die Gebäude Hauptstraße 47 und 62 entstanden anstelle ihrer durch Bombentreffer 1945 zerstörten Vorgänger. Es gab dort am 18. März 1945 elf Tote. Insgesamt starben in Haiger 63 Menschen bei 4 Bombenangriffen.
Vor dem Bau der Autobahn und der Umgehungsstraße ratterte bis 1956 der gesamte Straßenverkehr aus Richtung Dillenburg in Richtung Siegen, bzw. Westerwald und umgekehrt über das Kopfsteinpflaster der engen oberen Hauptstraße. Ansässig waren hier 25 Gewerbetreibende: 3 Bäckereien und Gastwirtschaften, 3 Metzgereien, 3 Schuhmacher, 2 Sattlereien, ein Spengler, ein Uhrmacher, ein Hut- und Kappenmacher, eine Putzmacherin sowie Lebensmittel- und Textilhändler. In der Obergasse schlug das Herz der Stadt Haiger. Hier trafen sich an Markttagen Einwohner aller umliegenden Dörfer.
Viele Haigerer erinnern sich noch an den schweren Unfall, als im Mai 1953 ein LKW in die Gebäude Hauptstraße 58 und 60 hineinfuhr. Seine Bremsen hatten versagt und beide Insassen überlebten den Unfall nicht.
Das nächste Schild befindet sich am schräg gegenüberliegenden Gebäude Hauptstraße 52.
Abb. 3: Heute Hauptstraße 58 + 60, Unfall 1953