Allendorf
Allendorf ist der Stadtteil mit den meisten Einwohnern nach der Kernstadt. Der Ort liegt nur rund zwei Kilometer westlich von Haiger.
Die urkundliche Ersterwähnung lässt sich für den 12. März 1362 belegen. In dieser Urkunde wird ein Hof verlehnt. In dem alten Ortskern lassen sich mehrere alte Hoflagen nachweisen.
Allendorf lag seit jeher an einer der wichtigen und weiterführenden Straßen (Siegen - Köln). In früherer Zeit war dadurch das Leben nicht nur durch die Landwirtschaft und einige Handwerker geprägt, sondern es gab viele Fuhrleute und mehrere Gastwirtschaften, um die durchziehenden Menschen zu versorgen.Wechselstationen für Pferde, die im Post- und Fuhrdienst standen, sind für das 18. und 19. Jahrhundert belegt.
Etliche Einwohner arbeiteten im Bergbau, zum Teil auch in weiter entfernt gelegenen Gruben im Siegerland.
Im 19. Jahrhundert gab es mehrere kleine Handwerks- und Industriebetriebe. Die Kirche wurde in 1749 erbaut, 1978 angebaut und renoviert. Der Vorgängerbau wurde vor 1590 errichtet und hatte einen Raum, in dem Schulunterricht gehalten wurde. Die jetzige Grundschule wurde in 1912 als vierklassige Volksschule mit Lehrerwohnungen gebaut.
In der Gemarkung von Allendorf liegt die Wohnsiedlung Kalteiche, die um 1803 angelegt wurde.
Die früher durch den Ort verlaufende Straße verursachte aufgrund ihres Gefälles viele Unfälle, der so genannte "Todesberg" (Allendorfer Berg, Wachenbergstraße) war weithin berühmt-berüchtigt. 1950 wurde die Umgehungsstraße, die heutige Bundesstraße 277, für den Verkehr freigegeben.
Allendorf ist einer der Stadtteile, die vor der Gebietsreform einen hauptamtlichen Bürgermeister hatten. Zwischen den Jahren werden so genannte "Naujoarn" gebacken. Eine Tradition, die rund um Haiger in nur wenigen Stadtteilen gepflegt wird.