Mit vielen Gästen aus Haiger und der französischen Partnerstadt Montville ist am Samstagmorgen der Geologische Spazierweg von Haiger nach Langenaubach eröffnet worden. Der Weg ist zwei Kilometer lang –die erste Station ist am Fuß- und Radweg zwischen Haiger und Langenaubach (Ende der Straße „Am Vogelsgesang“) oberhalb der Budenbergschule zu finden.
An acht Stationen wird auf die faszinierende Erdgeschichte hingewiesen, die am Rande des Weges bisher unbemerkt war und jetzt anschaulich beschrieben wird. Die Stationen sind gut erkennbar. Informationsschilder wurden an Gabionen und Pfeilern befestigt.
Bürgermeister Mario Schramm erklärte, der Spazierweg sei „einzigartig in Haiger und den Stadtteilen“. Er dankte Michael Volkwein und Sascha Valentin vom Geopark Westerwald-Lahn-Taunus für die fachliche Unterstützung. Schramm erinnerte an die Historie des Spazierwegs, der auf eine Initiative des vor wenigen Jahren verstorbenen Heimatforschers Karl-Theo Hillmann entstanden ist. Seit über zwei Jahren sei der Weg intensiv mit dem Geopark gemeinsam geplant worden. An acht Stellen gebe es nun wertvolle Informationen über die Entstehung der Region.
„Dieser Spazierweg ist auch einer der vielen Schritte auf dem Weg zum Hessentag. Weitere werden folgen“, versprach der Bürgermeister. Er dankte Andreas Rompf – der die Ansprachen kompetent in die französische Sprache übersetzte - und Sabine Becker-Brück aus dem Rathaus, die sich um die Anlage des Weges gekümmert hatten, und dem Bauhof sowie den Mitarbeitern des Forstes für die liebevolle Gestaltung der einzelnen Info-Punkte.
Michael Volkwein erklärte, der Geopark Westerwald-Lahn-Taunus sehe sich als „Vernetzungsstelle“. Ziel sei es, geotouristische Sehenswürdigkeiten zu schaffen. Das Motto laute „Wo Marmor, Stein und Eisen spricht“. Dabei gehe es unter anderem um Rohstoffe aus der Region, wie zum Beispiel Ton oder Basalt, die heute noch abgebaut würden.
Der Geologische Spazierweg führt die Besucher in die letzten 393 Millionen Jahre der Erdgeschichte. Sie erhalten Informationen zu lokalen und globalen geologischen Ereignissen. Der Weg führt auf einer alten Grubenbahntrasse von Haiger nach Langenaubach. Die Hauptstrecke ist asphaltiert und auch mit Kinderwagen begehbar. Wer den Weg geht und die Informationen auf den Schildern lesen möchte, benötigt dafür etwa 90 Minuten. Neben Besuchern, die hier spazieren gehen oder gezielt diese Strecke aufsuchen, ist der Weg auch geeignet für Schulklassen (z. B. in der Wanderwoche) - für sie wurde ein Fragebogen zur Erdgeschichte erstellt.