„Es war eine Menge Arbeit - aber wir haben unser Ziel erreicht“, freut sich Haigers Bürgermeister Mario Schramm. Die Begeisterung des Rathaus-Chefs ist verständlich, denn die Stadt wurde in die „Rahmenvereinbarung Bahnhofsmodernisierungsprogramm Hessen“ aufgenommen. Das bedeutet, dass der Bahnhof barrierefrei umgebaut wird - ohne dass die Stadt dafür städtische Mittel einsetzen muss.
„Als wir uns für den Hessentag beworben haben, war das eines unserer wesentlichen Ziele“, blickt Schramm zurück, der im Magistrat die Entscheidung der Deutschen Bahn, des Landes Hessen sowie der Verkehrsverbünde RMV und NVV bekannt gab. Insgesamt sollen 580 Millionen Euro für moderne Bahnhöfe in Hessen investiert werden.
Jetzt geht es darum, schnellstmöglich Baurecht zu schaffen und mit den Arbeiten loszulegen. Die Stadt hat auf diese Entwicklung keinen Einfluss, hofft aber auf einen schnellstmöglichen Baubeginn.
Die Deutsche Bahn (DB), das Land Hessen, der Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) und der Nordhessische VerkehrsVerbund (NVV) haben ein umfassendes Paket zur Modernisierung von rund 130 Bahnhöfen geschnürt. Zu den 130 Städten gehört auch Haiger.
Mit der Rahmenvereinbarung „Bahnhofsmodernisierungsprogramm Hessen“, die DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla, der hessische Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir, Prof. Knut Ringat (Geschäftsführer RMV) sowie Steffen Müller (Geschäftsführer NVV) heute in Frankfurt unterzeichnet haben, fließen bis zum Jahr 2030 insgesamt 584 Millionen Euro in moderne Bahnhöfe.
Ronald Pofalla, Vorstand Infrastruktur der Deutsche Bahn, erklärte: „Unsere Gäste in Hessen können sich auf noch mehr moderne, barrierefreie Bahnhöfe freuen. Wir investieren auch jenseits der Großstädte und gehen vor allem kleine und mittlere Bahnhöfe im ländlichen Raum an. Dafür nehmen wir mit unseren Partnern mehr als eine halbe Milliarde Euro in die Hand. Wenn wir das Programm abgearbeitet haben, sind mehr als 90 Prozent aller hessischen Bahnhöfe stufenfrei erreichbar!“
Verkehrsminister Tarek Al-Wazir sprach von einem „guten Tag für die Verkehrswende in Hessen“. Ziel sei es, aus Hessens Bahnhöfen Hindernisse für mobilitätseingeschränkte Menschen, für Eltern mit Kinderwagen, für Reisende mit schwerem Gepäck oder mit dem Fahrrad zu beseitigen. Das Land beteilige sich daran mit mindestens 183 Millionen Euro. „Das ist gut angelegtes Geld: Denn wenn wir mehr Menschen in die Züge und auf die Schiene bringen wollen, muss Zugfahren eine bequeme Alternative zum Auto sein. Dazu gehören moderne Bahnhöfe, in denen Reisende gerne einsteigen, umsteigen oder aussteigen“, erklärte der Minister.
Mit attraktiven Bahnhöfen mehr Menschen für das Verkehrsmittel Bahn gewinnen
„Ein barrierefreier Zugang ist besonders wichtig. Mehr als 200 Bahnhöfe im RMV-Gebiet sind bereits heute barrierefrei – und mit der neuen Rahmenvereinbarung kommen viele hinzu. Neben einem stufenfreien Zugang zu den Gleisen wollen wir gemeinsam mit unseren Partnern auch ein attraktives Bahnhofsumfeld schaffen, wo man nicht nur gerne verweilt, sondern auch komfortabel umsteigt – egal, ob in den Bus, aufs Leihrad oder ins Auto, teilte Prof. Knut Ringat, Geschäftsführer und Sprecher der Geschäftsführung des Rhein-Main-Verkehrsverbunds (RMV), mit.
Nach Umsetzung aller Bauprojekte sind fast alle hessischen Bahnhöfe stufenfrei zugänglich. Rund 500.000 Reisende profitieren dank des neuen Modernisierungsprogramms von ansprechenderen Bahnhöfen, barrierefreien Zugänge und damit mehr Komfort. Das Ziel ist es, mit attraktiven Bahnhöfen noch mehr Menschen für das klimafreundliche Verkehrsmittel Bahn zu gewinnen.