Die Reise nach Kreta war ein Jahreshöhepunkt


Die gemeinsame Reise auf die griechische Insel Kreta wird den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Haiger noch lange in Erinnerung bleiben. In den Berichten der Jahreshauptversammlung  im Feuerwehrhaus blieb es jedoch bei einem Foto-Rückblick und Schmunzeln in der Runde, denn „Was auf Kreta passiert, bleibt auf Kreta“. 

Im Kontrast dazu stand die Prognose, dass die Mitgliederzahl der Jugendfeuerwehr zurückgeht, sodass im Herbst 2025 voraussichtlich nur noch ein Kind gezählt wird. Hier heißt es nun, Lösungen zu finden, um die Zukunft der Kernstadtwehr zu sichern. Denn die Nachwuchskräfte stammen meistens aus der intensiven Ausbildung der Jugendfeuerwehr und wie dringend eine funktionierende Feuerwehr benötigt wird, zeigte wieder das vergangene Jahr mit seinen 186 Einsätzen.

„2023 war einsatzintensiver als 2022“, blickte Wehrführer Sven Alber in seinem Jahresbericht zurück und bedankte sich bei den Kameraden, der Stabsstelle Brand- und Zivilschutz sowie den politischen Vertretern für die Zusammenarbeit. Wie Alber mitteilte, besteht die Wehr im Moment aus 48 aktiven Feuerwehrmännern und drei Feuerwehrfrauen und leistete in 2023 insgesamt 2640 Einsatzstunden.

Scheunenbrand, Küchenbrand und ein Unfall auf der Sauerlandlinie

Eine Diashow zeigte Ausschnitte von den Ereignissen, wie beispielsweise einem Scheunenbrand in Haigerseelbach, einem Küchenbrand in einem Supermarkt oder einem Verkehrsunfall auf der A45. Hervorzuheben ist, dass dank des Einsatzes der Feuerwehr Haiger  23 verunglückte Personen gerettet werden konnten.

Bürgermeister Mario Schramm richtete ein „großes Dankeschön“ an die Feuerwehr Haiger und wünschte den Einsatzkräften für das neue Jahr alles Gute. Auch Stadtbrandinspektor Andreas Dilauro wünschte der Truppe ebenfalls viel Gesundheit und Erfolg bei weiteren Einsätzen. Außerdem sei er überzeugt, das neue Feuerwehrhaus habe Potenzial, „die Attraktivität des Feuerwehrdienstes zu steigern“.

Die meisten Einsätze fielen auf einen Donnerstag

Eine Grafik aus 2023 zeigte, dass donnerstags die meisten Einsätze anfielen. Im Vergleich dazu war das Wochenende am ruhigsten. Darüber hinaus kam es hauptsächlich tagsüber zu Alarmierungen. Aus diesem Anlass sprach Wehrführer Sven Alber seinen großen Dank an die heimische Industrie für die Freistellung der Einsatzkräfte aus. Um für die zahlreichen Einsätze vorbereitet zu sein, sei es wichtig, regelmäßig in Übungen das Wissen aufzufrischen. Als Wertschätzung für diejenigen, die ihre geforderten 40 Übungsstunden (je 45 min) und somit 30 Zeitstunden an Übungsdienst abgeleistet haben, zahlte der Förderverein der Freiwilligen Feuerwehr eine Prämie von 100 Euro an die Einsatzkräfte. Das Ergebnis war, dass bei den Übungen fast immer über 30 Mitglieder anwesend waren und somit eine positive Entwicklung der Beteiligung zu verzeichnen ist.

Der stellvertretende Wehrführer und Vereinsvorsitzende Daniel Schwedes berichtete außerdem von weiteren Investitionen des Fördervereins, wie beispielsweise einer finanziellen Unterstützung der Jugendarbeit, Anschaffung von Teamkleidung, Werbemitteln und speziellen Navigationsgeräten für die Einsatzfahrzeuge. „Nur die Spenden machen uns diese Arbeit möglich!“, bedankt sich Schwedes bei allen Unterstützern.

Mitgliederschwund in der Jugendfeuerwehr

36 Termine, die aus einem Mix aus Übungen und Ausflügen bestanden, zählt die Jugendfeuerwehr Haiger im Jahr 2023. „Bei allen Veranstaltungen stand der Spaß an erster Stelle“, berichtete Jugendwartin Franziska Orth. So nahmen die Jugendlichen an  einem Zeltlager teil, besuchten das Technische Hilfswerk Dillenburg oder gingen zum Bowling. Nachdem im vergangenen Jahr jedoch schon drei Jugendliche in die Einsatzabteilung gewechselt waren und einer ausgestiegen ist, hat die Jugendfeuerwehr nur noch sechs Mitglieder. Auch in den kommenden Jahren werden wieder Wechsel in die Einsatzabteilung anstehen – um den Nachwuchs zu sichern, werden nun Lösungen gesucht. Bürgermeister Schramm hofft, dass von den 23 Jugendlichen in dem neuen Wahlpflichtfach Feuerwehr an der Johann-Textor-Schule viele den Weg zur Feuerwehr finden werden.

Auch Beförderungen standen auf der Tagesordnung. Stadtbrandinspektor Andreas Dilauro beförderte Paul-Niklas Wieser, Tobias Keil und Leon Keil zu Feuerwehrmannanwärtern. Luca Haas, Tom Schäfer und Christoph Diehl wurden zu Hauptfeuerwehrmännern ernannt.

Für treue Mitgliedschaft im Verein wurden ebenfalls Glückwünsche ausgesprochen. Zehn Jahre: Lukas Kasteleiner, Julius Nagy und Luca Haas (bereits in 2023); 15 Jahre: Moritz Partsch;  20 Jahre: Frank Christofzik; 25 Jahre: Ronny Gollhardt, Dominic Tenne und Nils Wagner; 30 Jahre: Jan-Peter Thielmann; 35 Jahre: Thomas Kasteleiner; 40 Jahre: Jürgen Bauer, Andreas Dilauro; 55 Jahre: Dieter Peter

Amy Gollhardt wurde zur neuen stellvertretenden Jugendwartin gewählt, Hartmut Sieber ist Kassenprüfer.

Stadtbrandinspektor Andreas Dilauro (links), Bürgermeister Schramm (2.v.r.) und Haigers Wehrführung sprachen zahlreiche Beförderungen aus. Foto: Lea Siebelist/Stadt Haiger


Danksagung für eine jahrelange treue Mitgliedschaft im Feuerwehrverein. Der einstige Stadtbrandinspektor Dieter Peter (3.v.r.) ist seit 55 Jahren Mitglied der „Florianer“. Foto: Lea Siebelist/Stadt Haiger
Glückwünsche zur Wahl als neue stellvertretende Jugendwartin: Stadtbrandinspektor Andreas Dilauro, stv. Wehrführer Daniel Schwedes, Amy Gollhardt, Wehrführer Sven Alber und Bürgermeister Mario Schramm. Foto: Lea Siebelist/Stadt Haiger