„Der Besuch der Langenaubacher Kulturkapelle hat etwas von einer musikalischen Weltreise“, scherzt Ralf Triesch vom städtischen Fachdienst Öffentlichkeitsarbeit. Nach dem Schweden Christian Kjellvander, „Hussy Hicks“ aus Australien und dem Schotten Simon Kempston (11. Oktober) freuen sich die Organisatoren jetzt bereits auf den Auftritt des schwedischen „Väsen“-Duos gemeinsam mit Gudrun Walther und Jürgen Treyz am 1. November (Freitag, 20 Uhr).
„Das wird ein besonderes Erlebnis mit Instrumenten und Klängen, die für viele Haigerer neu sein dürften“, verspricht Ralf Triesch.
Aushängeschild der skandinavischen Folkmusik
„Väsen“ sind das Aushängeschild der skandinavischen Folkmusik und haben bereits Konzertbesucher von Washington bis Tokio begeistert. Das Duo besteht aus Olov Johansson, der Schwedens Nationalinstrument „Nyckelharpa“ (Deutsch „Tastenfidel“, ein Streichinstrument) beherrscht wie kaum ein Zweiter und Mikael Marin an Viola und Violoncello da Spalla. Beide Musiker tragen den Titel „Riksspelman“ (Reichsspielmann, Staatsgeiger), Johansson wurde 2013 die Zorn-Medaille in Gold verliehen, die höchste Auszeichnung, die einem Volksmusiker in Schweden zuteil werden kann. „Väsen“ spielen schwedische Instrumentalmusik wie traditionelle Polskas sowie viele exzellente Eigenkompositionen.
Gudrun Walther und Jürgen Treyz sind zwei der gefragtesten Folkmusiker Deutschlands. Ihre musikalische Heimat liegt zu gleichen Teilen in Irland und Deutschland, mit Einflüssen aus anderen europäischen Traditionen, Jazz, Blues und klassischer Musik.
Einflüsse aus europäischen Traditionen, Jazz, Blues und klassischer Musik
Mit diversen Projekten, allen voran mit ihrer multinationalen Band CARA, touren sie regelmäßig in Europa, den USA und Australien. Sie zählen außerdem zu den Haupt-Protagonisten des Deutschfolk-Revivals.
2023 folgten Walther und Treyz einer Einladung von „Väsen“ nach Schweden. Dort konnten die vier Musiker eine Kollaboration starten, die sich den gemeinsamen Wurzeln der schwedischen und deutschen Musiktradition widmet und daraus Neues schafft. Menuette, Polonaisen, Polskas und Lieder aus alten Handschriften, gefunden in der Staatsbibliothek Berlin und dem schwedischen Musikarchiv in Stockholm, dienen als Ausgangspunkt. Eigenkompositionen und Bearbeitungen setzen neue Akzente - und das Resultat ist ein frischer, moderner und doch hörbar traditionell verwurzelter Sound, der gleichermaßen elegant und mitreißend daherkommt.
Geprägt von gegenseitigem Respekt und mit großem Feingefühl für die musikalischen Details lassen sie in ihrer Musik Platz für individuelle Glanzpunkte. So vernetzen sich die schwindelerregenden Arpeggios von Johanssons „Nyckelharpa“, der berührende Gesang von Gudrun Walther, die verspielten, kontrapunktischen Zweitstimmen von Mikael Marin und das rhythmisch und harmonisch in allen Facetten schillernde Gitarrenspiel von Jürgen Treyz zu einem Gesamtklang, der von leisen, filigranen Arrangements schlagartig zu wuchtigen Parts wechseln kann.
„Dies ist lebendige Musiktradition, wie man sie nur in ganz seltenen Fällen zu hören bekommt. Ein musikalischer Glücksfall“, versprechen die Organisatoren.
Noch Tickets für Simon Kempston
Für das Konzert von Simon Kempston aus Edinburgh (Schottland) am 11. Oktober (Freitag, 20 Uhr) gibt es übrigens noch Tickets an der Abendkasse. Kurzentschlossene können gerne spontan zur Kulturkapelle in die Aubacher Ortsmitte kommen. Kempston ist nach Meinung des „Sunday Herald“ einer der besten Songwriter aus Schottland und dazu ein hervorragender Gitarrist. „Einer der seltenen akustischen Gitarristen, deren Sound unverwechselbar ist“, urteilte die Fachpresse. Sein „Fingerpicking“-Stil zieht seine Kraft aus dem Blues sowie aus klassischen und keltischen Anleihen und harmoniert perfekt mit der kraftvollen und mitreißenden Tenor-Stimme.
Eintrittskarten für die beiden Konzerte in der Kulturkapelle kosten 12 Euro im Vorverkauf) und 15 Euro (Abendkasse, ab 19 Uhr). Der Ticket-Vorverkauf läuft über die Touristinfo im Stadthaus am Marktplatz (Telefon 02773/811-480; Mail: kulturamt@haiger.de).