Oleksandr Amons war sichtlich bewegt. „Dankeschön Haiger, vielen Dank Bürgermeister Schramm“, sagte der Bürgermeister der ukrainischen Stadt Hluchiwzi, nachdem er persönlich die Verladung von zwei hochwertigen Generatoren überwacht hatte. Die Stromerzeuger sind eine Spende der Stadt Haiger an ihre Partnerstadt in der kriegsgeplagten Ukraine. Nach einigen bürokratischen Hürden hatte das Haigerer Kulturamt – mit Unterstützung der STL-Spedition und der Zollbehörden – den Transport in die Krisenregion organisiert.
„Wir benötigen die zwei Generatoren mit je 20 Kilowatt Leistung, um zur Stabilisierung der humanitären Lage in unserer Stadt beizutragen“, erläuterte Bürgermeister Amons. Kriegsgegner Russland, der die Ukraine im Februar 2022 überfallen hatte, versucht seit Monaten, die Infrastruktur des Landes durch Raketen- und Drohnenangriffe zu zerstören.
Die Stromversorgung, und damit auch der Wasserkreislauf, in Hluchiwzi sind seit erneuten Angriffen im Sommer erheblich gestört. „An guten Tagen gibt es nur für wenige Stunden Strom, während die Versorgung an manchen Tagen oder sogar über eine ganze Woche hinweg vollständig ausfällt“, berichtet Theresa Fetz-Helfert vom städtischen Kulturamt, die mit ihren Kolleginnen in der Ukraine in engem Austausch steht.
Generatoren sollen die Energieversorgung in Hluchiwzi sicherstellen
Angesichts dieser Umstände hat der Magistrat der Stadt Haiger eine außerplanmäßige Ausgabe in Höhe von rund 18.000 Euro zur Beschaffung von zwei Generatoren genehmigt. Wie Bürgermeister Amons erklärte, dienen die Generatoren dazu, die Energieversorgung und insbesondere den Betrieb der Wasserpumpen der Kommune sicherzustellen.
„Klares Signal gesetzt“
„Wir freuen uns, dass wir unseren Freunden in der Ukraine helfen können“, sagte Bürgermeister Mario Schramm, als er die Nachricht erhielt, dass die beiden Stromerzeuger nach über 1800 Kilometern Transport heil angekommen sind. „Durch unser Handeln wird ein klares Signal gesetzt, dass Hilfe über Grenzen hinweg keine Frage des Zwangs, sondern des Mitgefühls ist und dass die Städtepartnerschaft mit Hluchiwzi aktiv gelebt wird.“ Eine Partnerschaft basiere nicht nur auf offiziellen Begegnungen oder dem Austausch von kulturellen und wirtschaftlichen Interessen. Sie sei vor allem ein Zeichen von Solidarität und gegenseitigem Beistand. „Es war an der Zeit, diese Freundschaft in schwierigen Zeiten zu beweisen“, sagte Bürgermeister Mario Schramm.
Seit dem 20. Juni dieses Jahres sind Hluchiwzi und Haiger offiziell Partnerstädte. In der Stadtverordnetenversammlung am 13. Dezember 2023 war beschlossen worden, die bereits bestehenden Kontakte zur Stadt Hluchiwzi in der Zentralukraine in eine formelle Städtepartnerschaft zu überführen. Mit dieser Partnerschaft wurde aus Sicht beider Städte ein Zeichen für den Frieden in Europa und die Solidarität mit den Menschen in der Ukraine, insbesondere in Hluchiwzi, in der aktuellen politischen Lage gesetzt.