Wenn es Zuwachs gibt, ist das immer ein Grund zur Freude. Das gilt auch für die Weidelbacher Feuerwehr. Wehrführer Björn Becker zeigt sich bei der Jahreshauptversammlung Her Einsatzabteilung und des Feuerwehrvereins überaus erfreut darüber, dass das Wahlpflichtfach „Feuerwehr“ an der Johann-Textor-Schule ersten Nachwuchs bringt. So konnte im vergangenen Jahr ein Schüler die Prüfung zum „Truppmann 1“ abschließen und in die Einsatzabteilung des Haigerer Stadtteils übernommen werden.
„Es hat mich persönlich sehr gefreut“, ergänzte der Wehrführer, „dass die Ausbildung an der JTS so gut funktioniert und wir in den Ortsteilen nun davon profitieren“. Im weiteren Rückblick auf 2024 waren einige erfolgreiche Einsätze zu verzeichnen. Neben einem Schwelbrand an einer Heizungsanlage, der bekämpft werden musste, ging es bei zwei Verkehrsunfällen darum, eingeklemmte Personen aus Fahrzeugen zu befreien.
Bei einem nächtlichen Einsatz im März erwies sich der Hausnotruf als wichtiger Helfer. Eine Person in Notlage war nicht mehr in Lage, eigenständig die Haustüre zu öffnen. Der über den Hausnotruf alarmierte Rettungsdienst forderte die Wehr zur „Notfalltüröffnung“ an, und so konnte mit vereinten Kräften Schlimmeres verhindert werden.
Wichtiger Hausnotruf
Statt im feinen Zwirn und im Familienkreis die Weihnachtstage zu verbringen, machte eine Alarmierung am 25. Dezember ein Ausrücken der Wehr nötig. Die „unklare Rauchentwicklung aus Gebäude“ in Weidelbach stellte sich als Schwelbrand im Silo einer Hackschnitzelheizung heraus. Mit Unterstützung von Atemschutzgeräteträgern (und Rettern von Feuerwehren aus den Stadtteilen) konnte das Silo per Hand geleert werden. Damit war das Weihnachtsfest für die Kameraden fast komplett gelaufen, denn der Einsatz dauerte 14 Stunden bis in den Morgen des zweiten Feiertags.
Insgesamt ergaben sich für die Wehr im vergangenen Jahr 309 Einsatzstunden. „Das ist eine enorme Summe“ schloss der Wehrführer seinen Rückblick, „so etwas ist aber zum Glück auch nicht jedes Jahr der Fall und niemand ist zu Schaden gekommen.“
Auf den ersten Blick erfreulich sind die 24 Übungen und Fortbildungseinheiten mit insgesamt 449 Stunden. „Allerdings“ so ergänzte der Chef der Brandschützer, „sind wir hier hart an der Grenze. Ich wünsche mir etwas mehr Beteiligung.“
Wichtige Übungen
In seinem Grußwort ging Stadtbrandinspektor Andreas Dilauro direkt auf das Thema Übungsbeteiligung ein. „Die Übungszeiten müssen wir einfordern, 40 (Schul)-Stunden sind Pflicht, das sind pro Monat 2,5 Stunden, das ist zu schaffen. Wir haben rechtlich keinen Spielraum“, sagte Dilauro.
Grundsätzlich war der SBI sehr zufrieden mit Leitung und Einsatzabteilung. Froh ist er auch, dass mittlerweile eine Erzieherin eines städtischen Kindergartens gefunden wurde, die selbst in der Feuerwehr aktiv ist und nun in den Kindergärten den Kleinen das 1x1 des Brandschutzes altersgerecht näherbringt. „Mit diesem Thema kann man nicht früh genug anfangen.“
Über den Zuwachs der Einsatzabteilung aus der Schule zeigte sich der SBI ebenfalls hochzufrieden: „Das Wahlfplfichtfach an der JTS hat sich bewährt, wir haben zwar immer mit einigen Herausforderungen zu kämpfen, aber 16 Schüler, die die Prüfung bestanden haben, das ist super.“
Der Offdillner Stadtrat Winfried Schlemper, der für die erkrankte Kollegin Sigrun Schmidt eingesprungen war, würdigte die Arbeit der Kameraden: „Ihr habt hier eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung, das spürt man.“ „Das Ehrenamt hat auch bei der Stadt einen hohen Stellenwert und wir sind froh, so starke Einsatzabteilungen zu haben“, sagte Schlemper und brachte gute Nachrichten zum geplanten Neubau des Weidelbacher Feuerwehrhauses mit: „Hier läuft alles nach Plan, die notariellen Hürden sind geschafft, wir sind komplett im Zeitfenster.“ Eine Aussage, die bei den Brandschützern sehr gut ankam.
Stabile Jugendfeuerwehr
Im Bericht zur Nachwuchsabteilung konnte Dajen Klingelhöfer von zahlreichen Übungen und gemeinsamen Aktivitäten der achtköpfigen Gruppe (11- bis 16-jährige Jungs) berichten. Im „Erste-Hilfe-Seminar“ konnte die Jugendwehr Grundkenntnisse bei medizinischen Notfällen sammeln. Ein Höhepunkt war der Besuch des Stützpunktes in Haiger, wobei besonders die großen Fahrzeuge und die Drehleiter die Aufmerksamkeit der Jungs auf sich zogen. Die Jugendwartin bedankte sich bei allen Unterstützern und fasste zusammen: „Die Nachwuchsarbeit ist enorm wichtig, denn die Jugend von heute ist die Einsatzabteilung von morgen.“
Der Vorsitzende des Feuerwehrvereins Michel Paulenz blickte auf ein abwechslungsreiches Jahr zurück. So beteiligte sich der 88 Mitglieder starke Verein am ersten Weidelbacher Kegelturnier, am Grenzgang und am Kindertag am Badeweiher, den die Vereinsgemeinschaft des Dorfes veranstaltete. Hier konnten die Kids mit der Kübelspritze der Feuerwehr ein „Brandhaus“ löschen und hatten viel Spaß. Ein Höhepunkt war am Pfingstsonntag der Umzug von Pfingstbraut und Maimann, was im Haubergsdorf schon liebgewordene Tradition ist. Bevor es bei Frikadellen und Getränken in den gemütlichen Teil überging, konnte Kevin Bunte zum Feuerwehrmann befördert werden und Heiko Pulverich wurde zum neuen Beisitzer des Feuerwehrausschusses gewählt.
